Was man bei den TV-TrainerInnen nicht sieht!

Emil - ein Angsthund -  den wir wir betreut haben, hat Angst vor Menschen. Aufgabe war also ihn an meine Anwesenheit zu gewöhnen. Wie sah das aus? Ich bin über den Hundeplatz gelaufen und habe Kot eingesammelt. Emil konnte also erkennen, dass ich mich definitiv nicht für ihn interessiere und keine Attentate auf ihn im Sinn habe. Dabei habe ich Leckerlis fallen lassen. Emil fand es dann irgendwann mal interessant, mich mit der Kotschaufel zu verfolgen.


 
Nun werdet Ihr vielleicht sagen, auf den Fotos sieht man nichts. Stimmt! Emil ist nämlich verdammt weit von mir entfernt. Diese Distanz wird von ihm in Minischritten verringert.Der rote Kreis markiert Emil. In dieser Übungseinheit hat die Annäherung 1 Stunde gedauert. 




Und wer jetzt glaubt, in der nächsten Einheit kommt Emil dann gleich freudig - Pustekuchen. Bis Emil - wie im Video einigermaßen freudig kommt, ist einige Zeit ins Land gegangen. 

Angsthundetraining erfordert viel Zeit und Geduld. Es wird in Minischritten und völlig unspektakulär gearbeitet. Das überrascht dann auch häufig die Praktikanten, die ja so gern mit Angsthunden arbeiten wollen. Und auch im Fernsehen will das niemand sehen - die Einschaltquoten wären katastrophal. Die wirkliche Katastrophe ist aber, dass dasTV-Training die Erwartungshaltung beim Menschen aufbaut, dass die Probleme in 45 Minuten zu lösen sind. Das ist verdammt weit von der Realität entfernt und macht seriös arbeitenden TrainerInnen das Leben unendlich schwer.

Emil kann nun herankommen:

https://youtu.be/tPmcUMhdxhA

Nicht das Ergebnis von 45 Minuten, sondern von tagelanger, beharrlicher und liebevoller Arbeit!

P.S. Emil hat einen grandiosen Platz gefunden und ist nun ein lebenslustiger Bursche, der Innsbruck unsicher macht.

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